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Michaela Amering erhält renommierten Constance Pascal – Helen Boyle Preis der Europäischen Psychiatriegesellschaft

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(Wien, 09-06-2021) Michaela Amering von der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien wurde kürzlich von der European Psychiatric Association (EPA) mit dem 2021 'EPA Constance Pascal – Helen Boyle Prize for Outstanding Achievement by a Woman in Working to Improve Mental Health Care in Europe‘ ausgezeichnet.

In ihrer Dankesrede bei der Eröffnung des Jahreskongresses 2021 der EPA stellte Michaela Amering ihre eigenen Aktivitäten in den Kontext der gegenwärtigen und früheren Forschungs- und Reformleistungen von Frauen wie den eminenten NamensgeberInnen des Preises Constance Pascal und Helen Boyle. Sie unterstrich dabei die Verdienste von Frauen für eine menschenrechtsbasierte psychiatrische Versorgung, sowie für die trialogische Zusammenarbeit der Psychiatrie mit psychiatrieerfahren Personen und deren Familien und Freunden.

Sie betonte die Rolle der psychiatrischen Fachvereinigungen, besonders der European Psychiatric Association, als wesentliche Instanz für die Verantwortung und die Möglichkeiten des psychiatrischen Berufsstandes. Zur Optimierung der psychischen Gesundheit aller Menschen brauche es wissenschaftlichen Fortschritt und Verbesserungen der Versorgungspraxis sowie eine gesellschaftliche Entwicklung hin zu Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Solidarität.

Schwerpunkte der wissenschaftlichen und klinischen Interessen von Michaela Amering sind die psychosozialen Aspekte der Situation von Menschen mit der Diagnose Schizophrenie und deren Familien und Freunden. Neben vielen anderen Themen hat sie sich international einen Namen durch die intensive Beforschung des subjektiven Erlebens von Erkrankung und Behandlung gemacht, sowie mit Stigma und Diskriminierung und deren Bewältigung. Sie ist eine Proponentin des ‚Trialogs‘, der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von psychiatrisch Tätigen und Forschenden mit Personen mit gelebter Erfahrung von psychischen Erkrankungen und deren Behandlung und ihren Angehörigen und FreundInnen. Ihre Aktivitäten in nationalen und internationalen Kooperationen befördern eine Recovery-orientierte Versorgungslandschaft wie sie heute sowohl von Seiten der wissenschaftlichen Evidenz als auch im Rahmen der Rechte von Menschen mit psychosozialen Behinderungen gefordert werden. Sie ist Ehrenmitglied und Fellow des Weltverbandes für Psychiatrie sowie der Europäischen Gesellschaft und des Weltverbandes für Sozialpsychiatrie und Vorstandmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie. In der European Psychiatric Association ist sie seit vielen Jahren auch in der Sektion ‚Women, Gender and Mental Health‘, einem weiteren ihrer Forschungsschwerpunkte, engagiert.  

Michaela Amering schloss ihr Medizinstudium 1987 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien ab und absolvierte die Ausbildung zur Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie. Das Thema ihrer Habilitation 1999 war ‚Die Sozialpsychiatrie der Panikstörung‘. Mehrere Jahre leitete sie den Schwerpunktbereich ‚Integrative Psychosebehandlung‘ der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie und ist oberärztliche Leitern der Tagesklinik. Forschungsaufenthalte führten sie in die USA, Großbritannien und Kanada.
 
Die European Psychiatric Association (EPA) ist die europaweite wissenschaftliche Gesellschaft für Psychiatrie. Mit dem Constance Pascal – Helen Boyle Preis zeichnet sie Psychiaterinnen aus, die außerordentliche Verdienste für eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Europa erworben haben.