Gemeinsam mit dem UNESCO-Lehrstuhl für Bioethik haben die Medizinische Universität Wien und die UNESCO die erste akademische Institution dieser Art ins Leben gerufen, die an einer österreichischen Universität existiert. In Übereinstimmung mit den Zielen der UNESCO (der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) wird der Lehrstuhl unter der Leitung von Christiane Druml, Leiterin der medizinischen Sammlungen der MedUni Wien am Josephinum und Vorsitzende der Bioethik-Kommission des Bundeskanzleramts Österreich, seit der Etablierung 2016 nun auf weitere vier Jahre bis 2024 verlängert, um die Zusammenarbeit mit anderen Universitäten und außeruniversitären österreichischen und europäischen Institutionen im Bereich Bioethik fortzuführen.
Die Bioethik setzt sich mit grundsätzlichen Fragen des Seins auseinander, wie etwa dem Anfang und Ende des Lebens. Sie deckt ein großes Spektrum an Forschungsgebieten ab. „Die UNESCO fördert als globale Organisation auf beispielhafte Weise die Internationalisierung der Bioethikdebatte und unterstützt sie mit eigenen Programmen“, sagt Druml.
In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaft und Forschung zu einer enormen Weiterentwicklung der Medizin und Biowissenschaften geführt und viele neue gesellschaftliche Fragen aufgeworfen. Die Bioethik befasst sich mit diesen Fragen und versucht Antworten darauf zu finden.
Deshalb ist das kulturelle Erbe der Medizinischen Universität Wien unter dem Dach des Josephinums – Sammlungen der MedUni Wien mit Materialien zur Medizingeschichte Österreichs und zu aktuellen moralischen Aspekten moderner Forschung vereint worden. Weitere Partner dieses neuen Bioethik-Lehrstuhls sind Forschungs- und Lehrinstitutionen in Afrika und Asien.
Die UNESCO-Lehrstühle
Das UNITWIN/UNESCO-Lehrstuhlprogramm wurde im Jahr 1992 ins Leben gerufen, um die Themenfelder der UNESCO in den Universitäten zu verankern. Es fördert die Forschung, Bildung und Entwicklung von Universitäten, indem es sie in Netzwerken miteinander verbindet und eine grenzübergreifende Kooperation ermöglicht. Heute gibt es weltweit schon mehr als 600 UNESCO-Lehrstühle, von denen sich sieben in Österreich befinden.